Kopf gegen Bauch

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Wenn man abnehmen möchte, ist meistens das Erste, was man hört: Verbrenne mehr Kalorien, als du zu dir nimmst! Das klingt eigentlich kinderleicht – woran scheitern unsere Diäterfolge dann also so häufig? Warum fällt es uns so schwer, langfristig abzunehmen?

Die Antworten darauf liegen in unserer Psyche, unseren „inneren Programmierungen“, die wir ausser Acht lassen, wenn wir nur Kalorien zählen. Hochkomplexe Mechanismen bestimmen darüber, was wir essen und warum. Das klingt genauso kompliziert, wie es tatsächlich ist, aber: Es gibt auch gute Nachrichten, denn PsychiaterInnen haben gemeinsam mit NeurochirurgInnen festgestellt, dass wir unser Gehirn, und damit unser Verhalten, umprogrammieren können.

Nehmen wir zum Beispiel unsere Basalganglien – oder weniger medizinisch ausgedrückt: die Gehirnregion, die für unsere Gewohnheiten zuständig ist. Es lohnt sich, die ungesunden Gewohnheiten herauszufinden und durch gesündere zu ersetzen (zum Beispiel gesundes Frühstücken), denn nach circa 20 – 30 Wiederholungen wird die neue Gewohnheit abgespeichert und ein Teil unserer Komfortzone. Auch gilt es, unsere Schaltzentrale (Hypothalamus) auszutricksen, damit sie uns keine Heisshungerattacken mehr schickt. Greife statt zu zuckrigen Lebensmitteln lieber zu Alternativen mit einer niedrigen glykämischen Last (Gemüse, Fleisch, Fisch, Eier) und spüre, wie dein Geschmack sich nach und nach verändert.

Aber der grösste Trick für einen langfristigen Abnehmerfolg liegt wohl darin, unser Belohnungssystem umzuprogrammieren. Denn, leicht veraltet, schüttet es noch immer bei Zucker und fettreicher Nahrung das Hormon Dopamin aus, das uns ein schnelles Glücksgefühl beschert. Früher überlebenswichtig, gibt es heute Fett und Zucker im Überfluss. Zeit also, neue Dopaminquellen zu finden.

Ein gutes Buch, ein schöner Film, Musik hören, ein Konzert besuchen – all das sind Glücksquellen ohne Kalorien, die du dir so oft du möchtest gönnen kannst. Die Seele isst schliesslich auch mit.

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